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Annemarie Valenta 2013

Never Ending


Kreise, Spiralen und Farbsäulen, die in die Höhe wachsen. Strukturen der flächigen Unregelmäßigkeit. Schmale Farbkörper gliedern die Wand, sind bedeckt mit feinen Farbgespinsten. Flächen. Körper. Grundelemente. Geometrie. Farbübergänge. Das ständig Gleiche in der Wiederholung. Klare Ordnung auf den ersten Blick, Geheimnis auf den zweiten. Wo ist der Anfang, wo könnte das Ende sein. Warum ergeben Einzelteile ein System?

Barbara Höllers Werke operieren – jedes auf seine eigene spezielle Weise – mit dem Verfahren der Reduktion und durchforschen das weitläufige Feld der Möglichkeiten, das sich aus dem bewussten Verzicht auf die Vielfalt der Mittel, Techniken, Farben und Formen ergibt.

Die Konzentration auf die minimalen Veränderungen eines einzigen Elements in einem übergeordneten System entspricht aber den Bedingungen des Wachstums der Natur. Nur die ständige Wiederholung des stetig gleichen Prozesses ermöglicht  eine solch langsame Entwicklung, wie es z.B. dem Wachstum entspricht.

Barbara Höller wiederholt sich ständig – und beobachtet. Beobachtet, welche minimalen Veränderungen durch das immer gleiche Tun erzeugt werden und stellt diese unbedeutenden Unterschiede in den Mittelpunkt ihrer Werke. So erzeugen flatternde Farbränder der Kreise eine haptische Oberfläche der daraus entstehenden Farbsäulen; kringelnde Farblinien werden durch die Schwerkraft der sich setzenden Farbe gebildet und füllen Flächen mit wirbelnden Mustern.

Wandarbeiten und plastischen Arbeiten ergänzen sich meist und schaffen einen Erfahrungsraum, der Neugier wecken soll, sich  Fragen nach Endlichkeit und Begrenzung zu stellen. Wann ist ein Prozess beendet - sind es selbst gesteckte Prinzipien, natürliche Abnützungserscheinungen  (wie Müdigkeit), abflauendes Interesse, von außen eintretenden Grenzen oder der pure Zufall – ein Werk ist vollendet, das nächste entsteht.

"Höller widmet dem Prozess der Bildentstehung in seiner Unmittelbarkeit und Perspektivität  ein Höchstmaß an Überlegung wie Umsicht. Gleichzeitig aber – und damit unterscheidet sie sich im Theoretischen von Definitionsversuchen radikaler Malerei – bleibt das Spielerische, der spontane Einfall konstitutiver Teil des Vorgangs." (Elisabeth Voggeneder)