Meine Arbeiten verstehen sich als systematische Auseinandersetzung mit den primären Arbeitsmitteln der Malerei – dem Bildträger und der aufgetragenen Farbe. Die Untersuchung der Wechselwirkungen und Beziehungen dieser beiden untrennbaren Elemente, wird auf dem Feld der Abstraktion geführt. Es ist vor allem eine Selbstbefragung der Materialität und Pikturalität eines Gemäldes. Wahrnehmung eines Werkes als stofflicher Gegenstand und seine Wahrnehmung als spezifische pikturale Sichtbarkeit schließen einander nicht aus, sondern bilden zwei Ebenen der Analyse; beide Ebenen sind in sich selbst strukturiert und artikuliert, aber streng parallel aufeinander bezogen.
Als analytische und konzeptuelle Arbeit, als Untersuchung der Möglichkeiten und Bedingungen nichtgegenständlicher Malerei kreisen die Arbeiten um das Quadrat, um Monochromie oder um einfache bzw. serielle Flächenteilungen.
Ein Gemälde ist primär ein Objekt und soll in seiner physischen Präsenz wahrgenommen werden, um darauf hinzuweisen, dass die Herstellungsmaterialien einen alltäglichen Ursprung haben. Der Prozess der materiellen Herstellung soll sichtbar bleiben und nicht durch metaphysische Bedeutung verhüllt werden. Gerade in Zeiten der Inflation an virtuellen Bildgebungen möchte ich mein Hauptaugenmerk auf stofflich sinnliche Qualitäten richten.
Der Bezug zur Realität wird auch durch die Bezugnahme auf die der Gesellschaft innewohnenden Strukturen und Messmodelle verstärkt. Standardformate der Industrie sind oft Vorgabe für Maßeinheiten innerhalb der Objekte. Ausstellungsräume bestimmen die Ausmaße der Arbeiten und auch deren Anzahl bzw. Anordnung. Auch die Farbwahl entstammt häufig den zur Verfügung stehenden populären Farbpalette.
Es ist mir ein Anliegen, meine Systematik des Entstehungsprozesses möglichst engmaschig und beziehungsreich zu gestalten. Das Ergebnis ist ein Werk, das in seiner Grundstruktur variabel und offen ist. Meist in Serien gedacht, um Werkkult und Machtanspruch zu unterlaufen, ermöglichen die Arbeiten viele Arten der Präsentation. Die Einzelstücke sind Module, kombinierbare Bausteine, mit denen unterschiedliche räumliche Interventionen geschaffen werden können.
Es ist nicht die ästhetische Erscheinung, die als Ziel eines Werkes definiert wird. Das Endprodukt ist Ergebnis eines Systems der selbst gesetzten Spielregeln, die dem Material sehr viele Freiheiten und damit auch Wertschätzung ermöglicht. Der Prozess des Werdens ist Mittelpunkt meines Interesses, Werden als das Zusammenspiel mehrerer Kräfte, wie dem der Idee, der menschlichen Möglichkeiten und dem Einfluss von Zeit, Materialeigenschaften und Raum auf den Prozess des Handelns.
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