BREATH AGAIN
Acryl auf MDF-Platten, 16 Teile,
Abstand 12,5 cm, gesamt 200 x 200 cm
Langgestreckte Kanten ragen in regelmässigen Abständen wie schmale Mauervorsprünge in den Raum. Die Abstände zwischen den einzelnen Kanten ist gross genug, um jedes Objekt als Singulum zu verstehen und doch ist es wie ein grosses Werk, aus dem immer wieder Raumstreifen herausgeschnitten wurden.
Die ursprüngliche „Bildfläche“ wurde so scheinbar in Streifen geschnitten und die Schnittkanten wenden sich der Betrachtung zu. Die Kanten dienen als Bildträger für Acrylfarbe, welche ausufernd die schmale Fläche bedecken. Ein Netz von dünnen Acrylschnüren überzieht die Fläche um auch über den Rand hinauszugehen und immer wieder eine lange Schlaufe auf der Seitenfront zu hinterlassen.
Ein zarter Farbverlauf überzieht so die Gemeinschaft mehrerer Kanten, die ein Werk bilden.
Zeichnung wird zu Malerei. Malerei präsentiert sich als Skulptur, denn die räumliche Erfahrung bei diesen raumgreifenden Objekten ist wichtig. Jede minimale Änderung des Betrachtungssandpunktes verändert die Wirkung des Werkes.
Optische Täuschungen, perpektivische Irritationen, das Mitspielen der Schattenwirkung, all diese skulpturalen Elemente begleiten dieses doch primär malerische Werk.
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STREAMING
besteht aus 4 Teilen von je 20 Kanten, die als eigenständiges Werk (Streaming 1 bis 4) gelten. Jede dieser Arbeiten ist mit einem Farbverlauf von Graublau nach Weiss versehen, der sich vom mittleren Bereich nach Aussen hinzieht.
Die vier Werke können als Gesamtheit
ohne Abstand gehängt werden, so dass die Einzelwirkung zugunsten der Raumwirkung in den Hintergrund tritt.
Höhe 270 cm, Breite 1080 cm
Präsentation in der factory. Kunsthalle Krems
2007

"... Der ursprünglich zweidimensional zu denkende Bildbegriff wird von Höller in die Dreidimensionalität hinein geöffnet. Der Zwischenraum, die Schatten und die Wand zwischen den „Kanten“ prägen ebenso die Erscheinung wie die Bildzeichnung selbst, die als zarter Farbverlauf sich mit dem Thema der langsamen stetigen Veränderung beschäftigt.
Der Anfang und das Ende aller Tätigkeiten, so auch die der Tätigkeit „Malen“ werden selbstverständlich willkürlich gesetzt. In der „Zwischenzeit“ passiert das, was für MalerInnen immer das Gleiche ist (und nie dasselbe): das Auftragen von Farbe auf einem Trägermaterial. Dieses Auftragen von Farbe versucht Barbara Höller in den neuen Arbeiten noch mehr als bisher zu isolieren. Immer wieder lässt Höller im gleichen Rhythmus Farbe durch eine Düse rinnen, so das eine Farbschnur zunächst eine Wegstrecke in der Luft zurücklegen muss, um Sekundenbruchteile später die Realität des Trägermaterials zu erreichen und dort als erhabene Linie zu erstarren. Die persönliche Note und Befindlichkeit der KünstlerInnenhand wird durch das Zufallsprodukt aus Schwerkraft und Luftwiderstand ersetzt. Die Realität von Zeit wird so durch das Fließen von Farbe sichtbar gemacht. ..." (Annemarie Valenta)
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